Wir hatten einen superschönen Ausklang in Metz. Am späten Nachmittag ging der von Bord – zu – Bord – Schwatz mit unseren Bootsnachbarn aus dem Rheingau über, in ein nettes Gespräch bei ihnen auf der NC 11. Wie häufig bei solchen Gelegenheiten, gibt es viel Erfahrungen auszutauschen über Boote, Wasserwege bis hin zu Persönlichem. Es passte einfach. Witzigerweise hatten wir Clubmitglieder von Ihnen auf unserer Tour in 2022 in Valence getroffen. Die Welt ist ein Dorf. Nach ein-, zwei Gläschen Wein sind wir kurzerhand gemeinsam Essen gewesen. Das blieb für Frank nicht ohne Folgen, dazu später mehr. Der Abend war sehr entspannt und interessant. Schön, dass wir uns so gut auf unsere nächsten Etappen einstimmen konnten.
In der Nacht bekommt Frank heftige Schmerzen im Fuß. Der Fuß ist heiß und geschwollen, insbesondere unter dem Knöchel. Das Auftreten ist eine Qual. Zunächst muss eine Schmerztablette her.
Nach einer unruhigen Nacht starten wir gegen 9 Uhr am Freitag Richtung Luxemburg. Zum Teil können wir parallel zur Hauptschleuse die Bootsschleuse nehmen, auch diese sind in Luxemburg für unser Boot breit genug. Wir entscheiden uns, die 62 km bis Schwebsingen durchzufahren. Am Samstag soll es nämlich regnen. Dann wären wir schon im Hafen. In Schwebsingen wollen wir tanken. Die Hafentankstelle hat nur an drei Tagen in der Woche geöffnet, am Samstag von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland verläuft im Fluss. Wir sehen in Ufernähe viele Campingplätze. Die Orte auf der luxemburgischen Seite sehen sehr gepflegt aus. Wir sehen die ersten Weinhänge. Auch diese sind sehr gepflegt. Als wir in den Hafen von Schwebsingen einfahren wollen, werden wir vom Hafenmeister ermahnt, uns erst anzumelden, und nicht einfach einzufahren. Dennoch weist er uns gleich einen Platz zu, nachdem er uns gefragt hat, ob wir gut fahren können. Wir liegen am ersten Steg Richtung Hafenmeisterei. Das ist auch gut so, denn Frank kann kaum laufen. Nach dem Bezahlen kann er nicht mehr vom Boot. Die Schmerztabletten bringen kaum Linderung. Am Samstag regnet es tatsächlich fast den ganzen Tag. Wir fahren vormittags zum Tanken aus unserer Box, da der Hafenmeister uns Bescheid gegeben hatte, dass wir nach einer vor uns tankenden Linsen, bunkern kommen könnten. Als wir das machen, sehen wir die Crew der Linsen mit Wasser hantieren. Es hatte den Anschein, sie würden eben noch ihr Boot säubern – an der Tankstelle. Auch ein anderes Boot wartete. Später erfuhren wir, dass mit dem Hafenmeister abgesprochen war, dass die Linsen, die nicht im Hafen lag, noch Wasser tanken könne. Was wir gesehen haben war also Wasser ablaufen lassen, damit das in den Leitungen stehende Wasser abläuft. Der Tankpreis war sensationell. 1 Liter Diesel kostete 1,42 EUR. Während wir im Hafen lagen, kam immer ein Hund auf dem Steg zu uns ans Boot und schaute. Am nächsten Tag erklärte uns sein Herrchen, dass an diesem Platz vorher Hundebesitzer mit ihren Tieren gelegen haben. Daher der sehnsuchtsvolle Blick in unser Boot. Die Marina war ebenfalls sehr ordentlich. Es gab sehr großzügige und saubere Sanitäranlagen. Am Hafen befanden sich zwei Restaurants, die gut besucht waren. Ein Novum für uns war ein Baguette-Automat. Für 1,10 EUR spuckte der ein frisches Baguette aus. Das konnte man sogar essen.
Als am Abend der Regen aufgehört hatte, bekam die Blue Fantasia noch den Putzlappen zu spüren.








Am Sonntag ging es dann weiter. Die nächsten Bootsschleusen hatten nur eine Breite von 3,20 m. Der Schleusenwart Stadtbredimus wollte uns in diese Schleuse schicken. Frank hat sich geweigert, da unsere Bootsbreite 3,10 m ist. Dafür durften wir dann gut eine Stunde an der großen Schleuse warten. Zum Glück kam ein breiteres Sportboot. Mit dem konnten wir dann gemeinsam schleusen. Bei der nächsten Schleuse konnten wir gleich mit dem anderen Sportboot in die große Schleuse.













Im Hafen Konz hatten wir uns angemeldet. Das hat super geklappt. Gegen 14:45 waren wir da. Da Frank sich gar nicht mehr fortbewegen konnte, hat uns der Bootsführer, der mit uns in den Schleusen war, beim Festmachen geholfen. Die Hafenmeisterin Anka kam am späten Nachmittag. Ab 18 Uhr konnte man auf der Clubterrasse etwas zu essen bekommen. Wir haben einen Besenstil zum Stock umgewandelt, damit Frank den Weg dorthin schaffen konnte. Der Fuß sah immer bedrohlicher aus und schmerzte immer stärker. Auftreten war nicht mehr möglich. So haben wir entschieden, nach dem Essen zum Notarzt zu fahren. Anka hat uns mit ihrem Mercedesbus nach Trier gefahren. Sie ist absolut großzügig und selbstlos. Für sie gehörte diese Unterstützung zum Job. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie die Clubkneipe, sorgt sie für die Gastlieger, kümmert sich um die Ordnung im Hafen und um die sanitären Anlagen. Es ist selten, dass jemand so aufopferungsvoll seinen Job macht. Die Clubmitglieder und Gäste danken es.
Der Arztbesuch fand bei einem Bereitschaftsarzt statt, der ohne Umschweife einen Gichtanfall feststellte. Für die Rückfahrt nahmen wir ein Taxi, welches uns auch gleich noch zur Bereitschaftsapotheke gefahren hat. Der Taxifahrer hat uns die Welt erklärt. Auch wenn der Fuß immer noch sehr geschmerzt hat, waren wir doch beruhigt, dass nichts anderes dahintersteckt. Am Montag, den 3. Juli sind wir in Konz geblieben um den Fuß zu schonen. Ich war mit dem Rad in der Stadt und habe bei Kaufland eingekauft. Konz liegt an der Mündung der Saar in die Mosel. Die Umgebung ist sehr reizvoll, die Stadt selbst hat nur wenig Highlights. Abends haben wir noch ein wenig an der Clubtheke geschwatzt. Danke an Anka und Ralf.





