Canal de la Marne au Rhin

Bevor wir am Sonntag, den 18. Juni von Vitry abreisen, erfahren wir noch, weshalb die Schweizer so viel Tamtam mit ihrer Bootsbefestigung gemacht haben. Das Boot würde für einige Tage in Vitry liegen und die Eigner reisten mit dem Zug nach Genf. Zum Abschied bekommen wir noch die Schokoladenvorräte geschenkt, da der Kühlschrank in der Abwesenheit der Crew ausgeschaltet sein würde.

Wir starten gegen 9:15 Uhr Richtung Canal de la Marne au Rhin. Für den ersten Abschnitt hatten wir 19 km mit nur 7 Schleusen gewählt. Nach relativ kurzer Zeit machten wir Bekanntschaft mit dem Dauerproblem auf diesem Kanal. Der Kanal ist sehr verkrautet und teilweise kann man die fahrbaren Linien nicht erkennen. Die Schraube drehte also ständig im Kraut. Zudem saugte die Kühlwasserzufuhr Partikel an, die den Zugang verstopften, und zu wenig Kühlwasser einließen. Es bestand also permanent das Risiko erhöhter Abgastemperatur und damit auch Schädigung des Motors und des Mufflers, den wir vor ein paar Wochen gerade auf Grund dieses Problems tauschen mussten.  Wenn die Abgastemperatur zu hoch wird, gibt der Motor ein grässliches Piepen von sich, etwas stärker, als das Signal zur Öffnung der Schleusentore. Daher zuckten wir jedes Mal zusammen, wenn von irgendwoher ein solcher Ton kam. Jedenfalls erreichten wir nach fast 4 Stunden unseren halt Pargny-sur Saulx. Der Liegeplatz hatte Strom und Wasser. Abends kam ein Herr von der Stadtverwaltung und kassierte nur 7 Euro für diesen Komfort. Der Wasseranschluss bot uns die Chance, unsere Kühlwasserleitung zu spülen. Nach mehreren Anläufen bekamen wir die Zuleitung wieder frei. Wir waren ganz alleine hier. Um uns zu bewegen, sind wir kurz hinauf in den Ort gegangen. Pargny hat nichts zu bieten, was einen Aufenthalt lohnen würde. Man sieht, dass hier nicht viel Geld ist. Ringsherum ist ausschließlich Landwirtschaft, meist Ackerbau. Auch dieser Ort lag in den Kampfgebieten an der Marne und war im ersten Weltkrieg völlig zerstört worden. An einer Tafel ist ein Text abgedruckt, in dem eine damalige Lehrerin die Schrecken dieser Zeit beschreibt. Am Abend zieht ein heftiges Gewitter seine Kreise um Pagny. Landstrom fällt aus. Wir können erst schlafen, als das Donnern und Blitzen aufhört.

Am Montag soll es nach Bar-le-Duc gehen. Hier soll es eine restaurierte Oberstadt geben. Bis dahin haben wir jedoch 24 Schleusen auf 29 km zu überwinden, alle zu Berg und die meisten backbord zu schleusen. Darüber hinaus passieren wir eine Klappbrücke, welche durch einen Mitarbeiter von VNF ausgelöst wird. Auch auf diesem Weg kämpfen wir uns durch dichtes Gras. An der Strecke nichts als Landwirtschaft und Wald. Das Gelände wird allmählich hügeliger. Nichts für Großstadtfanatiker. Wir genießen die Einsamkeit, die lediglich durch zu hohe Abgastemperatur gestört wird. Obwohl wir an diesem Tag schon 8:45 gestartet sind, erreichen wir Bar-le-Duc erst 17:30 Uhr. Zunächst konnten wir nicht erkennen, wie wir an Wasser und Strom kommen. Bis hierhin hatten wir noch nicht gemerkt, dass unser Landstrom wegen einer Sicherung bei uns ausgefallen war. Abends kam wieder jemand kassieren. Wir konnten alles wieder in Gang setzen. Früher muss es am Hafen auch Fingerstege gegeben haben. Diese lagen jetzt demontiert an Land. Auch die Sanitäreinrichtungen waren nicht mehr zugänglich. Das Alles, obwohl hier auch Stellplätze für Wohnmobile waren, die auch genutzt wurden. Ein älteres Ehepaar, mit solch einem Wohnmobil setzte sich mit Teenagern auf eine Bank und ließ sie E-Zigaretten und Pfeife probieren – unfassbar für uns. Am folgenden Morgen spülen wir wieder die Kühlwasserleitung frei. Die Wasserhähne mussten mit einer Zange geöffnet werden. Wir fragten uns, wie lange das noch funktionieren wird. Dann machen wir uns mit den Rädern auf in die Oberstadt. Das Stadtmuseum ist geschlossen. Hier sollen gallorömische Fundstücke und Statuen ausgestellt sein. Es ist immer wieder interessant solche geschlossenen historischen Ensembles wie hier in der Oberstadt von Bar-le-Duc zu sehen. Die Unterstadt ist sehr belebt. Durch die Straßen fließt reger Verkehr und es gibt eine Menge Geschäfte und Restaurants. Wir können im Supermarkt unsere Vorräte auffüllen. Der Markt, über den wir später gehen, ist eher untypisch gewesen. Es gab kaum Lebensmittel, sondern mehr Bekleidung und Sonstiges.

Wieder an Bord, beschließen wir nach einem kleinen Mittagsimbiss weiterzufahren. Stück für Stück tasten wir uns den Kanal vor. Obwohl wir nur 10 km fahren, müssen wir an zwei Schleusen VNF rufen, da die Schleusentore auf Grund des vielen Krautes klemmen. Am Ende fahren 2 Mitarbeiter die Strecke parallel zu uns mit dem Auto, um unser Fortkommen zu sichern. Zwei weitere Schleusen werden durch 2 weitere VNF-Mitarbeiter mit einem Generator bedient, da in der Gewitternacht ein Baum auf die Elektroleitung gefallen ist. Wir sehen die Stelle live an der einen Schleuse. An den Ufern sehen wir, dass der Kanal auch jetzt schon zu wenig Wasser führt. Es fehlt teilweise mehr als ein halber Meter. Bei dieser Tiefe und auf Grund des Krautes zeigen unsere Geräte mehrfach keine Tiefe mehr an. Durch unsere angepasste Fahrweise, im Schritttempo -Hafengang erreichen wir auch unser heutiges Tagesziel, Tronville-en Barrois.  Hier ist „nichts“. Der Liegeplatz ist gut, aber ohne Strom und Wasser, jedoch mit Abfallentsorgungsmöglichkeit. Alles an Land ist sehr ordentlich. Vor dem Kai steht allerdings das Kraut bis an die Wasseroberfläche.

Am Mittwoch, den 21.  Juni planen wir nur bis Ligni-en-Barrois zu fahren. Auf der Strecke fehlt fast ein Meter Wasser. Wir passieren alle 5 Schleusen ohne Probleme. Ich muss mich ganz schön strecken, um die Festmacher zu erreichen, da die Schleusenwände wegen Wassermangel sehr hoch sind. In Ligny gibt es einen richtigen Hafen. Auch dieser Hafen war kombiniert mit einem Wohnmobilstellplatz. Das Sanitärgebäude war offensichtlich stillgelegt. Der Hafen war völlig verkrautet, wurde aber am nächsten Morgen freigebaggert. Als wir in Ligny ankamen, waren bereits 2 Holländerboote da. Ein alleinfahrender Mann und eine Alleinfahrende Frau. Obwohl wir Tür an Tür lagen, kam kein Kontakt zustande. Beide zogen sich in ihre Boote zurück, ohne auch nur ansatzweise Smalltalk zu wollen. Aber auch miteinander schienen sie nicht viel zu sprechen. Beide hatten einen Hund. Am folgenden Morgen sind sie gemeinsam abgefahren. Wir haben einen Stadtspaziergang gemacht. Das Zentrum war nicht sonderlich attraktiv und sehr einfach. Beim Mittagessen in einem undefinierbaren Restaurant glaubten wir Schutzgelderpresser gesehen zu haben. Sie waren mit Motorrädern und Jacken mit der Aufschrift „Pistolettes“ da. Am Stadtrand gab es einen schönen öffentlichen Park.

Der Donnerstag verlief auch wieder abenteuerlich. Ursprünglich wollten wir noch einen Tag in Ligny bleiben, da ganztägig Regen und Gewitter angesagt waren. Im Laufe des Vormittags löste sich das jedoch in Wohlgefallen auf. Daher machten wir uns auf den Weg, weitere 9 km voranzukommen. Bei Schleuse 17 kam uns aus der Schleuse ein Segelboot entgegen. Danach erhielten wir „Grün“ zur Einfart. Als wir schon in der Schleuse waren, sprang auf der anderen Schleusenseite tobend ein Mann auf und ab und schimpfte die Männer von VNF voll. Angeblich sei er mit einem Berufsschifffahrtskonvoi unterwegs. Er stand schon vor der Schleuse auf einer Kanalbrücke und konnte mit seinem „Schleppverband“ nicht mehr zurück. Also wurden wir aufgefordert zurückzufahren, rückwärts aus der Schleuse. Dazu hatten wir auch keinen Bock und meldeten gegenüber dem „Springmännchen“ auch unsere Probleme mit dem Abgas und dem Kraut an. Da seien wir ja bei ihm richtig, bemerkte dieser dann in bestem Deutsch, er sei nämlich reisender Bootsmonteur. Lange Rede kurzer Sinn, wir mussten rückwärts aus der Schleuse fahren und noch ein ganzes Ende in den Kanal zurück, damit wir mit dem „privaten Schleppverband“ aneinander vorbei konnten. Trotz flachen Wassers sind wir an die Seite gefahren und ich habe das Boot mit zwei Leinen an Land gehalten. Der Konvoi-Fahrer kam dorthin angelaufen, drückte uns eine DVD mit seiner Abenteuerreise nach Kanada in die Hand und wies auf seine Kontaktdaten hin, falls mal etwas mit unserem Boot sei. Er könne auch über Land mit seinem mitgeführten Moped kommen. Der Konvoi erwies sich dann als seine eigenes anhängendes Werkstatt- und Materialboot. Ganz schön dreist. Zu guter Letzt schloss dann unsere vorletzte Schleuse nicht richtig, nach unserer Ausfahrt. Dadurch öffnete unsere letzte Schleuse nicht. Wir mussten im Kanal wenden und anlegen, um VNF anzurufen. Die Telefonnummer die ich anrief wurde nicht erhört und war, wie sich später herausstellte, falsch im Kanalführer vermerkt. Zum Glück kam zufällig ein VNF-Fahrzeug vorbei und sorgte für ordentlichen Schleusenbetrieb. Wir hatten nun die Nase voll und machten gegen 15:30 Uhr am Halt Naix-aux-Forges fest. Der Platz war sehr ungepflegt. Es gab zwar reichlich Abfallbehälter, die schienen aber seit langem nicht geleert worden zu sein. Wir haben unsere Sachen komplett wieder mitgenommen. Ungestört konnten wir aber auf unserer Badeplattform duschen – immer wieder gut.

Freitag sind wir von Naix nach Demange gefahren. Ein Schleusentor war wieder blockiert. Der VNF-Mitarbeiter machte uns nach dem Freimachen in der Schleuse darauf aufmerksam, dass uns nach 2-3 Schleusen ein größeres Boot begegnen würde. Alles klar. Und dann waren wir doch überrascht, als in einer Biegung etwas auf uns zukam, was von weitem wie ein UFO aussah. War es natürlich nicht, nur ein ca. 38 Meter langer ehemaliger Lastkahn. Er wirkte auf dem Kanal nur so immens. Das aneinander Vorbeifahren war schon ganz schön eng. Der Liegeplatz in Demange-Baudignécourt war sehr in Ordnung. Es gab Wasser, allerdings wieder mit Zange zu öffnen. Nach uns kam noch ein Brite mit seiner Frau auf einem alten Segler, den sie mal in der Türkei erworben hatten. Die Frau war bereits 81, er 76. Sie sind schon seit Jahren mit dem Boot unterwegs und hatten die Nase voll von Brexit und Corona. Für die weitere Strecke hat er uns Mut gemacht. Bevor wir uns einen gemütlichen Nachmittag machen, fahren wir noch mal durch das Dorf. Wir sehen ein ordentliches Örtchen ohne Besonderheiten. Es gibt auch hier keinerlei Lebensmittelgeschäfte mehr. Wir finden uns damit ab, unsere Vorräte vollständig aufzubrauchen, bevor wir die nächste Chance haben, etwas zu kaufen. Bei der Hitze, wir haben immer noch um die 30 Grad, geht natürlich insbesondere unser Trinkwasser schnell zur Neige.

Für Samstag haben wir uns wieder einen größeren Schlag vorgenommen. Der Mitarbeiter von VNF hatte am Vortag für uns mit dem Verantwortlichen für den kommenden Tunnel gesprochen, dass wir gegen 9:00 Uhr die Schleuse Nr. 1 nehmen wollen und dann den Tunnel passieren möchten. Das bedeutete leider nicht, dass die Schleuse Nr. 1 für uns bereit gemacht wurde. Ich musste also erst wieder anrufen und dann konnte es losgehen. Nach der Schleuse bogen wir ab Richtung Tunnel Mauvages. Der Tunnel ist 4.785 Meter lang. Laut Kanalführer würde man durch ein Boot dort hindurchgezogen werden. An der Zufahrt sahen wir zwar ein verrostetes Schleppboot, aber keinen Hinweis darauf, dass wir hier aufgenommen werden würden. Also fuhren wir weiter. Dann kam der Tunnel in Sicht und eine rot-rote Ampel. Da der Kanal hier in einer Schlucht lag, gab es keinen Telefonempfang. Wir machten wieder mal provisorisch am Kanalufer halt und hatten keinen so rechten Plan. Ich bin dann mit beiden Telefonen zum Kanaleingang vorgelaufen in der Hoffnung, dort Empfang zu haben. Ein dort schauendes Paar meinte, ich solle mal die Stufen am Ufer hochsteigen, vielleicht gäbe es dort Empfang. Ich wollte gerade losmarschieren, da kam aus dem Dunkeln des Tunnels ein Licht auf uns zu, ein Fahrrad mit einem VNF- Mitarbeiter. Auf meine Anliegen hin, hier durchfahren zu wollen, meinte er, ja könnten wir, wann immer wir wollen. Ich deutete auf rot-rot, er winkte nur ab – ach VNF. Er würde mit dem Fahrrad mit uns kommen. Ich bin also zurück zum Boot und wir fuhren zum Tunneleingang in der Annahme, wir würden nun den VNF- Mitarbeiter nebst Fahrrad aufnehmen. Weit gefehlt. Wir fuhren allein durch den Tunnel und er begleitete uns auf dem Treidelweg im Tunnel mit seinem Rad. Das Schleppen sei bereits vor 11! Jahren abgeschafft worden. Danke, lieber Kanalführer. Die Tunnelpassage war extrem anstrengend. Man konnte kaum etwas sehen. Frank beobachtete die Steuerbordseite und ich die Backbordseite. Das Boot schlingerte bei geringer Geschwindigkeit nach backbord und dreimal rutschten die Fender hoch. Nach knapp einer Stunde höchster Anspannung war Licht am Ende des Tunnels. Wir hatten es geschafft. Bis zu unserem heutigen Ziel waren es dann noch 12 Schleusen. Um 14:50 Uhr erreichten wir Void. Der Liegeplatz war direkt vor einem VNF-Stützpunkt gegenüber dem Stadtzentrum. Es lag ein weiteres Boot dort. Wasser und Strom gab es über Jetons, die wir aber nicht bekommen konnten, oder uns zu dusselig angestellt haben, als wir in der Stadt waren. In Void gab es einen Bäcker und einen Proxi-Markt, so dass wir unsere dringendsten Versorgungsprobleme lösen konnten. Da wir an Frischwasser nicht herankamen, haben wir unsere Kühlwasserleitung erfolgreich mit eigenem gebunkertem Wasser gespült.

Nachdem wir uns jetzt so lange durch den Krautschlamassel des Canal de la Marne au Rhin gequält hatten, sind wir am Sonntag, den 25. Juni den letzten Abschnitt bis Toul angegangen. Bis zum Abzweig nach Toul hatten wir keine Schleusen mehr. Wir hatten Hoffnung, dass sich die Verhältnisse bessern, wenn wir nach Toul abzweigen, aber dem war nicht so. Also sind wir wieder mit angepasster Geschwindigkeit auf diesem Streckenabschnitt unterwegs gewesen. Dennoch mussten wir das Warnsignal für erhöhte Abgastemperatur wieder einmal hören. In Pagny-sur-Meuse machten wir einen kurzen Stopp, um zu entscheiden, ob wir tatsächlich bis Toul durchfahren. Die Entscheidung war positiv. Demnächst hatten wir einen weiteren Tunnel zu passieren. Der Tunnel von Foug ist nur 867 Meter lang, dafür aber enger als unser letzter Tunnel. Ich rief die nachfolgende Schleuse an, um uns anzukündigen. Das klappte super. Als wir am Tunnel ankamen, stand das Signal auf Grün. Bei noch schlechterer Sicht als beim letzten Tunnel meisterten wir auch diesen Abschnitt. Von dort ging es gleich in eine ziemlich hohe Schleuse, die durch eine Schleusenwärterin betreut wurde. Die nächsten Schleusen öffneten dann wieder in Kette. Nur einmal öffnete das Tor nicht, als wir aus der Schleuse herauswollten. Ich war schon auf dem Weg zur Sprechanlage, da öffnete das Tor. Die Schleusenwärterin und ein weiterer VNF-Mitarbeiter waren unbemerkt gekommen und haben das Problem gelöst. Nach dem Tunnel war der Scheitel erreicht und wir schleusten von hier an zu Tal. Gegen 15.00 Uhr liefen wir im Hafen von Toul ein. Das Becken war auch reichlich verkrautet. Platz war genug. Nachdem wir fest waren, kam Anne eine gebürtige Schwedin mit Wohnsitz in Neuseeland und fragte nach dem Streckenverlauf. Sie lud uns zum Abend auf ihr Boot zu einem Drink ein. Dort trafen wir, neben ihrem Mann, auch ein britisches Paar, welches mehrere Monate im Jahr im Hafen von Toul liegt. So gab es wieder mal einen regen Austausch über bessere und schlechtere Routen, Boote, Familie und Politik. Die Neuseeländer fuhren eine 44-ft-Linssen und nannten es ihr Sommerhaus. Sie hatten in Luxemburg überwintert und konnten uns gute Hinweise für Häfen auf der Mosel geben. Es war eine tolle Idee. Am Montag haben wir ausgeschlafen und uns dann die Stadt angesehen. Toul hat eine wechselvolle Geschichte. Die Stadt war bereits in prähistorischer Zeit eine bewohnte Stelle. 51 v. Chr.  wurde Toul durch die Römer besetzt. Die Franken beendeten die römische Herrschaft. Danach gab es immer wiederkehrende Invasionen, insbesondere 451 von den Hunnen unter Attila. Toul gehörte nacheinander zum fränkischen Teilreich Austringen und später zu Lothringen. In dieser Zeit bildeten das Bistum von Toul mit Metz und Verdung die „Drei Bistümer“, die als Geistliche Territorien auch im weltlichen Recht durch Bischöfe regiert wurden. Die Bischöfe regierten bis ins 10. Jahrhundert hinein. 1648 im Zusammenhang mit dem Westfälischen Frieden wurde Toul durch Frankreich annektiert. Vauban befestigte die Stadt anschließend und integrierte sie in das französische Verteidigungssystem. Ein Teil der Festungsmauern ist heute noch zu sehen. Die Festung kapitulierte im September 1870 im Deutsch-Französischen Krieg . Danach wurde die Stadt im Zuge des Systems der „Barrière de fer“ zur „Gürtelfestung Fester Platz Toul“ ausgebaut. Im ersten Weltkrieg fanden hier jedoch keine Kampfhandlungen statt. Im Zweiten Weltkrieg war Toul hart umkämpft, direkt im Nordosten der Stadt gab es einen Militärflugplatz. 40% der Altstadt von Toul wurden zerstört. In der Altstadt von Toul findet man heute die Kirche Saint-Gengoult, sowie die Kathedrale St.-Étienne.

Am Nachmittag haben wir uns ein wenig um unseren „Haushalt“ gekümmert, Wäsche gewaschen und Blog geschrieben. In der Zwischenzeit hat ein Spezialboot den Hafen von Pflanzen befreit. Ein Kampf gegen Windmühlen.  


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