Motordurchsicht kommt und es passiert ein Malheur

Am Donnerstag, den 25.05. kommt der Monteur, um die Motordurchsicht zu machen. Die Hafenmeisterin hat zugestimmt, dass er mit dem Auto bis zum Boot kommen darf, um sein Material auszuladen. Am Vormittag konnte ich Frank überzeugen, sich um sein Fahrrad zu kümmern, die Lenksäule wackelte. Direkt am Kanal hatten wir eine Werkstatt ausgemacht, die das Problem gelöst hat. Eine Schraube war locker, dafür musste alles auseinandergebaut werden. Am Ende war Frank zufrieden. Der Monteur kam am Nachmittag. Er hat echt geschuftet, den Keilriemen gewechselt, Öl getauscht, die Filter gewechselt usw. Frank hat Werkzeug zugereicht und abgenommen.  Einige Teile waren schwer zu lösen. Als der Monteur den Dieselfilter wechseln will, bricht der Dieselgeber ab. Uns war klar, was das bedeutet. Wir werden über Pfingsten in Moret sein. Das Boot kann überhaupt nicht bewegt werden. Zum Glück haben wir so einen idyllischen Liegeplatz. Freitagvormittag entern wir den Supermarkt, um die Vorräte aufzufüllen. Und wir waschen. Am Intermarché-Supermarkt gibt es 2 öffentliche Waschmaschinen (8 und 20 kg) und einen Trockner mit einer riesigen Trommel. Auf den Trockner haben wir verzichtet. Unser Boot sah aus, als hätten wir über die Toppen geflaggt. Aber die Wäsche ist bei dem schönen Wetter schnell getrocknet. Frank hat auch einen Versuch gestartet, mit dem Kanister Benzin zu holen. Er hat die 23 Liter mit dem Fahrrad zum Boot geschoben. Mit der Handpumpe sind wir aber nicht so richtig klargekommen, so dass wir überall Diesel verteilt hatten. Einen zweiten Versuch haben wir nicht unternommen. Am Freitagabend waren wir dann noch im Zuckermuseum. Dabei handelt es sich um Gerstenzucker. Der „Moret Sucre d ´orge“ wurde 1638 von den Nonnen des Klosters Moret-sur-Loing erfunden. Unter Napoleon III. wurde Gerstenzucker zu einer Spezialität der französischen Kurorte. Das Markenzeichen des „Moret Sucre d´orge“ ist seine bernsteinerne Farbe. Die Bonbons haben Herzform und sind mit einem Kreuz markiert.  Sie wurden als Heilmittel für Atemwegserkrankungen und für eine gesunde Stimme sowie gegen die Reisekrankheit verwendet. Noch heute werden sie althergebracht in Handarbeit produziert. Die Ausstellung befand sich einem Gebäude direkt auf dem Loing. Von hier hatten wir noch mal einen tollen Ausblick auf die Stadt und den Fluss.

Die Hafenmeisterin hatte uns informiert, dass am Wochenende in Moret ein Naturfestival und ein Fahrradfestival stattfinden. Am Samstagnachmittag haben wir uns dorthin begeben. Gesehen haben wir einiges von dem Engagement der Vereine und Bürger für eine gesunde Natur. Es wurden aber auch Pflanzen verkauft. Für die Kinder gab es Allpacka- und Esel-Führen.

Am Sonntag sind wir noch mal nach Saint Mammès gefahren. Es war Markt. Dieses Mal fühlten wir uns nicht so angesprochen und sind ohne Einkäufe zurück.

Montag haben wir dann unsere Besichtigung von Nemours nachgeholt. Wir sind die ca. 20 km nach Nemours am Kanal entlang mit dem Fahrrad gefahren. Zunächst haben wir uns noch mal von den Anlegemöglichkeiten überzeugt. In der Stadt sind sie nicht mehr benutzt und etwas verfallen. Strom und Wasseranschlüsse sind nicht mehr da. Das Highlight des Ortes ist das Schloss und ein Museum mit archäologischen Funden. Beides war geschlossen. Völlig verstaubt mit weißem Sand kamen wir wieder in Moret an. Dienstag passierte erst mal nichts. Aber am späten Nachmittag kam endlich der Monteur mit dem Ersatzteil für den Dieselgeber. Nach den ruhigen Tagen zuvor war der Steg mittlerweile voll belegt. Als sich abends noch ein 15 Meterboot ankündigt, ziehen wir noch etwas weiter in die Steg-Ecke. Das Boot kommt erst am Mittwochmorgen und rammt uns beim Wenden aus dem Schlaf. Mit seinen 15 Metern Länge ragt es deutlich über den Steg hinaus. Die Crew reist am Ende doch wieder ab, genau in dem Moment, als die Hafenmeisterin kommt. Wir reisen auch ab, nachdem wir uns für die schöne Zeit in Moret bedankt haben. Jetzt geht es auf die Seine Richtung Paris.


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